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Tagine Restaurant

Tagine Restaurant

Bleibtreustraße 47 , 10623 Berlin
Art
Biergarten, Bistro, Restaurant, Szenelokal, Weinlokal
Küche
Marokkanisch, Quick+Lecker, Vegetarisch
Was
After Work, Chill-out, Draußen sitzen, Facebook, Sehenswertes Ambiente, Terrasse
Öffnungszeiten:
Montag:
16:00 - 00:00 Uhr

Dienstag:
16:00 - 00:00 Uhr

Mittwoch:
16:00 - 00:00 Uhr

Donnerstag:
16:00 - 00:00 Uhr

Freitag:
16:00 - 00:00 Uhr

Samstag:
16:00 - 00:00 Uhr

Sonntag:
16:00 - 00:00 Uhr
Tel.:
+49 (0) 30 88 70 47 32
Website:
https://restaurant-tagine.business.site/
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Beschreibung

Berlin entdeckt die TajineWie man mit dem marokkanischen Schmortopf kocht

Viel ist gut, lautet die Devise auf dem Land, wo die Tajine auch herkommt, laut arabischen Überlieferungen aus den Amazigh-Dörfern im Atlas-Gebirge. Und so schmeißen die Dorfbewohner noch heute das Gemüse der Saison in ihren Lehmgefäßen zusammen und lassen es, aus Kostengründen oft ohne Fleisch, vor sich hin schmort.

Fürs Auge kommt auf dem Land noch eine gehörige Portion chemischer Safran dazu. Die Lebensmittelfarbe aus dem Labor macht den wichtigen Sud, den man mit viel Brot auftunkt, appetitlich gelb oder orange. Das Resultat: eine farbenfrohe Kreation aus verschiedenen Gemüsesorten, frischer Petersilie und sehr viel Zeit. Denn in Marokko ist nichts mit knackig. Wenn das Gemüse nicht durch ist, weigern sich die Kinder zu essen. „Wir kochen so lange, bis die Vitamine raus sind – und es besser schmeckt“, sagt meine Mama und lacht.

Neues Wort: gemüsieren

Die alten Rezepte kombinieren geschickt verschiedene Geschmacksrichtungen: süß trifft auf salzig, salzig auf sauer, leicht bitter wiederum auf süß. Neben den zuckrigen Pflaumen mit dem salzigen Rindfleisch gibt es auch Variationen mit getrockneten Aprikosen, gebrannte oder frittierte Mandeln kann man neben Sesamkernen als Dekoration und Abrundung einsetzen.
Die marokkanische Hausfrau hat irgendwann das Verb „gemüsieren“ erfunden: Rind, Lamm oder Huhn wird zusammen mit einem Gemüse zubereitet. Die fleischlastigen Klassiker werden allerdings nur an besonderen Tagen serviert.

Arme Leute bevorzugen die Kartoffel als sättigende Hauptzutat, die ist billig und macht satt. Oder man konzentriert sich auf Karotten (mit Oliven und Huhn in der Vollversion) oder Zucchini. Als Delikatessen zählen Quitte (mit Honig und Rindfleisch) oder Okraschoten (mit Tomate und Lammfleisch). Wer es mal selbst versuchen will, findet gute Anregungen in Ghillie Basans Buch „Vegetarische Tajines und Couscous“, das auch zahlreiche Vor- und Süßspeisen der marokkanischen Küche vorstellt.

Berliner Tajine

In Berlin kann man die würzigen Schmorgerichte mittlerweile in verschiedenen Restaurants probieren, von denen eins, in der Konstanzer Straße, sogar Tajine heißt., dort gibt es ebenfalls gute marokkanische Weine. Viele Reben in Marokko sind alt, die Weine vollmundig und kräftig, das passt gut zu den Fleischgerichten aus der Tajine.
. Doch das ist, wenn man so will, durchaus authentisch. Zeit kostet schließlich Geld und deswegen wurde nicht nur in den Haushalten, sondern auch in den Restaurants nach der Kolonialisierung Marokkos durch die Franzosen vielerorts ein Wundertopf aus Stahl eingeführt: Der Schnellkochtopf sorgt mit erhöhtem Luftdruck dafür, dass die Zutaten schneller garen.

Feiertags dauert sie länger

Fünf Stunden werden so locker mal auf 15 bis 20 Minuten eingedampft. Die Tajine dient dann an Werktagen häufiger nur noch als Teller, in dem man das fertige Essen präsentiert. Ist ja auch viel schöner.

Der Untergang des Morgenlandes oder zumindest dessen Kochkultur ist dennoch nicht zu befürchten. An Feiertagen und an den Wochenenden lebt in Marokko die besondere, zeitaufwendigere Zubereitungsweise weiter. Und das nicht nur bei meiner Mutter.